SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg läßt drei Punkte in Adendorf
Entscheidung in der Meisterschaft der U13 MK2 fällt am letzten Spieltag in Hamburg
Moral, Fairness und Sport – das sind drei Begrifflichkeiten, die wie kaum ein anderer Dreiklang zusammengehören. Walter Maack, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Adendorf hatte womöglich genau diese Tugenden im Geiste, als er Sorge trug, anno 1975 den Grundstein für das Eisstadion in eben jenem Vorort von Lüneburg legen zu lassen. Seitdem trägt die ehrwürdige Wettkampfstätte am Scharnebecker Weg zu seinen Ehren auch seinen Namen.
Am 19. März 2022 erwies die SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg in dezimierter Aufstellung den Hausherren der SG Adendorf / Timmendorf zum Spitzenspiel der U13 MK2 ihre Aufwartung. Aufgrund von diversen Corona-Ausfällen standen der Gästetruppe unter Führung von Cheftrainer Jozef Potac lediglich ein Torwart und zehn Feldspieler zur Verfügung. Und es sollte dennoch ein Spiel auf Augenhöhe werden.
Beide Teams kamen von Beginn an wie die Feuerwehr aus den Kabinen und leisteten sich einen offenen Schlagabtausch. Eine Torchance jagte die nächste. Sowohl Stürmer als auch die Defensiv-Paare sparten nicht an Kräften und spielten mit höchster Intensität. Im Gegensatz zum zurückliegenden Duell in Braunlage setzten die Hausherren nicht auf ihr gefährliches Konterspiel. Vielmehr dominierten gut koordiniertes Passspiel und kontrollierte Offensive das Geschehen. Die Verteidigung der SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg warf alles in die Waagschale, um die schnell vorgetragenen Angriffe der Gastgeber zu entschärfen – mit Erfolg. Dennoch schlug die SG Adendorf / Timmendorf kurz und knackig mit zwei sehenswerten Treffern in der 13. und 16. Minute zu.
Im zweiten Spielabschnitt nutzten die Hausherren bereits nach drei Minuten ihre Gelegenheit zum 3-0. Davon völlig unbeeindruckt erspielte sich die SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg zunehmend Chancen und steigerte das Tempo. Die über die Saison eingespielte Mannschaft von Cheftrainer Jozef Potac agierte als geschlossene Einheit mit einem Mix aus Entschärfung von gegnerischen Vorstößen und kontrolliert aufgebauter Offensive. Angriff und Verteidigung agierten wie aus einem Guss und kreierten mehrfach hochkarätige Torchancen. Das Motto der Potac-Schützlinge war jedem Akteur klar: Teamwork makes the dream work. So blieb es nach einem von der SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg dominierten zweiten Abschnitt beim 3-0 aus Sicht der Gastgeber.
Kapitulation kennen wir nicht – diese Motivation der Gäste blieb auch nach der zweiten Drittelpause. Die Potac-Truppe knüpfte dort an, wo sie im zweiten Drittel aufhörte: In der Verteidigung Beton anmischen und kontrolliert in den Angriff übergehen. Das Umschaltspiel der Potac-Reihen litt auch nach dem 4-0 (Powerplay 48. Minute) für die Gastgeber nicht. Im Gegenteil. Beherzt und angestachelt gingen die Gäste an ihr Werk und kamen in nur drei Minuten durch hart erkämpfte Treffer von Jan-Malte D. (#15) und zwei Mal Vladislav E. (#15) zum zu diesem Zeitpunkt mehr als verdienten 4-3 Anschluss. Die SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg mobilisierte die letzten Reserven, kam noch mehrfach zu guten Chancen. Doch am Ende sollte es nicht mehr reichen. Nach einem harten und zum Teil aus den Fugen geratenen Match holte sich die SG Adendorf / Timmendorf mit ihrem schmeichelhaften 4-3 drei wichtige Punkte. Damit rangieren sie in der Tabelle nun aktuell mit zwei Zählern vor der SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg, die in ihrem letzten Spiel der Saison am kommenden Wochenende in Hamburg auf die Crocodiles treffen.
Und auch wenn es eine bittere Niederlage für seine Mannschaft war, konstatierte Cheftrainer Jozef Potac, dass „meine Mannschaft heute nicht nur Kampfgeist und eine gutes Spiel abgeliefert hat. Vielmehr hat mich die Moral beeindruckt und die Art, wie sich die Kids nicht haben unterkriegen lassen.“ Potac lächelt und geht noch einen Schritt weiter: „Die drei Tore nach zwei Dritteln waren schon bitter. Dann noch das vierte. Die Truppe hat das weggesteckt und sich nicht entmutigen lassen. Dann der Wille, gepaart mit Motivation, noch auf 4-3 zu verkürzen, verdient mehr als Respekt. Wenngleich es schade ist, heute nicht gewonnen zu haben. Aber jeder einzelne meines Teams kann heute sehr stolz auf sich sein.“
Walter Maack hätte es moralisch bestimmt gefallen, den Eishockey-Nachwuchs in solch einer intensiv geführten Partie in „seiner Eishalle“ zu sehen – ganz im Sinne des Fairplays im Sport. Manche Beteiligte erwischen allerdings bei Begegnungen wie diesen einen schwarzen Tag, so dass hier und dort auch unter dem Gäste-Publikum, nach einer packenden Partie mit fulminanter Aufholjagd, wohl manch fader Nachgeschmack bleiben wird.
Für die SG Salzgitter/Harzer Falken/Wolfsburg im Einsatz:
Marek K. (#1), Jakob A. (#2), Roman B. (#3), Felix G. (#4), Luise H. (#6), Jan-Malte D. (#7), Elias L.-T. (#10), Tristan M. (#12), David H. (#14), Vladislav E. (#15), Henrike W. (#21).